Are you now or have you ever been
Die fotografische Arbeit „Are you now or have you ever been“ thematisiert die Aktivitäten des sogenannten „Komitees für unamerikanische Umtriebe“, die Hexenjagd nach Mitgliedern einer kommunistischen Unterwanderung der Filmindustrie Hollywoods und der daraus resultierenden gesellschaftlichen Problematik in den USA in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg - der sogenannten „Red Scare“.
Umfangreiche Recherchen in Archiven und Institutionen als auch die Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen sind für meine künstlerische Arbeitsweise von großer Bedeutung. Auch bei „Are you now or have you ever been“ nutze ich neben selbst erstellten Bildmaterial auch Texte und Fremdmaterial, die ich bei zwei Recherchereisen 2018 und 2019 nach Los Angeles in örtlichen Archiven und Institutionen erarbeitet habe.
Neben historischem Zeitungsmaterial, Pressefotografien und Filmaufnahmen reizte mich auch der Inhalt der Akten des „Komitees für unamerikanische Umtriebe“. Die Zeitungsanzeigen, die der Diffamierung von Gewerkschaften und einzelner Personen dienten, werden in Form eines Tableaus mit Artikeln aus zeitgenössischen Magazinen und weiteren Pressematerial präsentiert. Orte, die im Zuge der Anhörungen des „HUAC“ von Bedeutung waren, wurden von mir aufgesucht und dokumentiert. Eine weitere Ebene der Arbeit stellen die arrangierten Stillleben dar, die Objekte zeigen, die im recherchierten Pressebildmaterial der Anhörungen zu finden sind. Diese stehen repräsentativ für bestimmte Handlungen und Ereignisse.
Anlässlich der Präsentation der Arbeit im Januar 2020 in der Villa Merkel in Esslingen am Neckar wurde eine Audioinstallation aufgebaut, die Fragmente der Anhörung Bertolt Brechts vor dem Untersuchungsausschuss abspielte und für eine weitere Konnotation des gezeigten Fotomaterials sorgte.19 Fotografien, Farbe und S/W, Audioinstallation